Die Beziehungsnetzwerke zeichnet aus, das bei ihnen der Schwerpunkt auf Text und Gemeinschaft liegt. Sie bieten also neben dem Posten von Updates vor allem viele Möglichkeiten, sich zu vernetzen. Man kann auf ihnen natürlich auch Bilder, Musik und Videos posten, doch steht dies nicht im Fokus.
Es gibt jedoch auch Plattformen, deren Schwerpunkt auf dem Verbreiten multimedialer Inhalte liegt. YouTube ist die bekannteste Plattform in dieser Hinsicht für Videos. Instagram fällt wohl jedem beim Teilen von Bildern ein, obwohl es auf der Plattform auch möglich ist, kurze Videos hochzuladen.
Neben den beiden bereits genannten Plattformen sind beispielsweise Flickr, vimeo, Clipfish oder Soundcloud weitere Vertreter dieses „Genres“.
Auch bei Multimedia-Plattformen ist ein persönliches Profil die Basis für alles Weitere. Dieses kann personalisiert und angepasst werden, um auf den Nutzer/das Unternehmen angepasst zu sein.
Multimedia-Plattformen sind so aufgebaut, das Nutzer einfach und schnell ihre Werke teilen, gegenseitig kommentieren und liken können. Oft gibt es eine Schnittstelle zu weiteren sozialen Netzwerken. Beispielsweise können Nutzer Bilder, die sie auf Instagram posten, auch direkt auf Facebook teilen.
Interaktion ist auf multimedialen Plattformen genauso wichtig wie bei jedem anderen sozialen Netzwerk, doch ist sie in der Regel – je nach Plattform – nicht in demselben Umfang möglich. Events einzustellen, Gruppen anzulegen, längere Texte zu veröffentlichen oder Links mit der Fangemeinde zu teilen sind normalerweise als Funktionen nicht vorhanden.
Auch die Verbreitung innerhalb der Nutzergemeinde ist eingeschränkt. Nur das fertige „Produkt“ – also das Video, das Foto oder der Song – werden den Followern in der Regel angezeigt. Bei Instagram beispielsweise ist zwar zu sehen, welche Fotos jemand kürzlich mit einem „Gefällt mir“ markiert hat, aber es gibt keinen Feed für die Kommentare. So fällt die Möglichkeit weg, sich anders als in den Beziehungsnetzwerken in eine Diskussion einzuschalten und diesen Austausch-Effekt zu haben, durch den sich viral gewordener Content wie ein Fegefeuer in der Internetwelt verbreiten kann. Viel läuft in diesen Netzwerken über Algorithmen oder Hashtags.
Daher sind die meisten Multimedia-Plattformen in einer gewissen Weise von den sozialen Netzwerken abhängig. Warum wird ein YouTube-Video zu einer so genannten Internetsensation? Doch nur, weil es fleißig auf Twitter, Facebook und Co. verbreitet und geteilt wurde und dort den Effekt der Viralität nutzt.
Bei Instagram gibt es zwar eine Möglichkeit, zum Bild auch noch Text zu posten, doch sind Links im Beitrag direkt nicht erlaubt. Diese muss man eher umständlich in der sogenannten „Bio“, also der Biografie bzw. dem Profil, posten. Deswegen sieht man bei Instagram-Posts häufig den Hinweis „Link in der Bio“.
Es wird deutlich, bei Multimedia-Plattformen soll die Aufmerksamkeit nicht vom jeweiligen Medium durch andere Funktionen abgelenkt werden. Die Nutzer sollen betrachten, vielleicht ein wenig in den Kommentaren unter den Bildern oder Videos diskutieren, aber um mehr soll es nicht gehen. Der passive Konsum steht im Vordergrund.
Daher ist es wichtig zu beachten, dass die erfolgreiche Teilnahme in diesen Netzwerken stark vom visuellen Content abhängt, den man dort postet. Die ganze Chronik bzw. Playlist sollte gestalterisch aufeinander abgestimmt sein.
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