Erfolgsfaktor Social-Media-Strategie: Ziele und Maßnahmen definieren
Die Definition von Zielen und Maßnahmen hilft dabei, festzulegen, welche Vorteile sich ein Unternehmen von Social Media Marketing erhofft. Außerdem macht dies den Erfolg messbar.
Da Sie durch die Bestimmung des digitalen Reifegrads, die SWOT-Analyse und das Social-Media-Audit nun wissen, wo Sie aktuell stehen und welche Ressourcen im Unternehmen verfügbar sind, ist es wichtig, konkrete Ziele zu definieren. Wo soll es mit Ihren Social-Media-Kanälen hingehen? Was möchten Sie erreichen? Wollen Sie neue Kunden gewinnen, Mitarbeiter werben oder Ihr Image verbessern? Dies müssen Sie eindeutig formulieren, um die passenden Kanäle und Inhalte auszuwählen.
Die Ziele besagen, welchen Vorteil das Unternehmen sich klar und deutlich von den Social-Media-Aktivitäten erhofft. In der Regel heißt dies, dass die Ziele sich direkt von den Marketingzielen ableiten lassen können sollten. Dennoch ist es sinnvoll, die konkreten Ziele nochmals mit weiteren Mitarbeitern oder Vorgesetzten zu besprechen. Durch Social Media können auch ganz neue Ziele entstehen, das heißt, dass Social Media für die Erreichung eines bisher noch nicht vorhandenen Ziels eingesetzt wird.
SMART vorgehen
Möglicherweise haben Sie schon einmal von der SMART-Methode gehört? Diese besagt, dass Ziele spezifisch, messbar, akzeptiert und realistisch sein müssen, um erreichbar zu sein. Um die Messbarkeit eines Zieles herauszufinden, stellen Sie sich die folgende Frage: Wie erkennen Sie, dass Sie dieses Ziel erreichen? Ein messbares Ziel ist beispielsweise die Erhöhung des Verkaufs aus dem Online-Shop um 10 Prozent innerhalb eines halben Jahres. Dies ist schon viel spezifischer und realistischer als „mehr Verkäufe“, was ja theoretisch alles und nichts bedeuten kann.
Beim Stecken der Ziele ist es vor allem wichtig, „auf dem Teppich“ zu bleiben und nichts zu versprechen, was unerreichbar ist. Backen Sie realistische Brötchen und setzen sie sich SMARTe Ziele – sonst wird Ihnen am Ende möglicherweise Budget entzogen, da der Eindruck entsteht, dass Social Media nicht ausreichend wirkt.
Was wären beispielsweise konkret mögliche Ziele für Ihren Social-Media-Auftritt?
- Umsatzsteigerung
- Kostensenkung
- Mehr Kunden erreichen
- Größere Nähe zu Kunden
- Verbesserter Dialog mit den Kunden
- Neue Kontakte zu Kunden
- Mehr Kontaktstellen zu Kunden
- Marktbeobachtung
- Trendforschung
- Innovationsmanagement
- Kundenservice
Maßnahmen hinterlegen
Wenn nun die passenden Ziele gefunden sind, können bei ihnen auch direkt die dazu einzusetzenden Maßnahmen hinterlegt werden.
Die Bekanntheit erhöhen: Wenn Ihre Postings von vielen geliket, kommentiert und weiterverbreitet werden, erhöht sich dadurch automatisch Ihre Social-Media-Reichweite. Andere Nutzer sehen diese Interaktionen nämlich in ihren Feeds und reagieren im besten Fall ebenfalls darauf. Sie kommen so in Kontakt mit sehr viel mehr Menschen als nur Ihren Fans und Followern, da deren Freunden jede Interaktion mit Ihrer Marke im Newsfeed angezeigt wird – worauf diese im besten Fall ebenfalls reagieren oder zumindest das Posting selbst aufrufen.
Ein sinnvolles Ziel wäre es dafür beispielsweise, die Reichweite um einen gewissen Prozentsatz zu erhöhen.
Das Image verbessern: Mit einer Social-Media-Kampagne haben Sie die Möglichkeit, ein bestehendes Image zu verbessern. Ein Unternehmen, das als etwas „verstaubt“ gilt, möchte beispielsweise als Arbeitgeber mehr junge Leute anziehen. Mit YouTube-Videos kann es zeigen, dass es eine moderne Arbeitsatmosphäre und interessante Perspektiven bietet.
Setzen Sie sich in diesem Rahmen das Ziel, mehr Bewerbungen von Menschen unter 25 Jahren zu erhalten.
Einen Produktlaunch unterstützen: Es versteht sich fast schon von selbst, dass Unternehmen heutzutage ihre neu auf den Markt gebrachten Produkte nicht nur in einer Pressemitteilung, sondern auch auf Social-Media-Kanälen bewerben sollten. Früher ging diese Art der Kommunikation nur über Werbung oder über Produkt-Reviews. Heutzutage sind Unternehmen in der Lage, direkt mit den Kunden in Kontakt zu treten.
Ein Ziel könnte es sein, mehr Produkte über Social Media zu verkaufen.
Bereits vorhandene Produkte bewerben: Auch kann es interessant sein, bereits vorhandene Produkte nochmals in einem neuen Licht vorzustellen, beispielsweise im Rahmen einer Sonderaktion. Aber Vorsicht: Der Markenauftritt einer Brand auf den Social-Media-Kanälen sollte sehr viel mehr sein als ein einziger Werbestrom.
Hier ist es das Ziel, mehr bereits erhältliche Produkte über Social Media zu vertreiben.
Kunden binden: Durch Einblicke in das Unternehmen und ein sympathisches Kanalmanagement werden idealerweise nicht nur Kunden gewonnen, sondern auch langfristig an das Unternehmen gebunden.
Wiederkehrende Interaktionen Ihrer Kunden mit Ihrer Marke auf Social Media wären hier eine sinnvolle Zielgröße.
Mitarbeiter binden: Gerade bei kleinen Unternehmen sind viele Fans auf den Social-Media-Kanälen oft die eigenen Mitarbeiter. Alles, was Sie also über Ihre Kanäle kommunizieren, geht wahrscheinlich sehr direkt auch an Ihre Angestellten. Dies kann strategisch für die Mitarbeiterbindung genutzt werden.
Ein Ziel wäre es, die Mitarbeiterzufriedenheit zu verbessern, beispielsweise im Bereich Kommunikation von Informationen.
Events bewerben: Viele Social-Media-Kanäle erlauben es, Event-Einladungen direkt auf den Plattformen zu erstellen. So können Menschen im Social Web auf eine Einladung reagieren, meist mit den Optionen „Zusage“, „Vielleicht“ oder „Absage“. Natürlich heißt das nicht, dass jeder, der auf den Social-Media-Kanälen zusagt, auch erscheinen wird – dies ist die Schattenseite bzw. die Unverbindlichkeit von Social Media – aber es kann zumindest als Stimmungsbarometer dienen.
Das Ziel könnte sein, die Anzahl der Zusagen zu einem Event via Social Media zu erhöhen. Oder direkt die Anzahl der Gäste.
Personal anziehen: In den Zeiten des demografischen Wandels sind Fachkräfte heißbegehrt. Doch gerade viele KMUs leiden an chronischem Mitarbeitermangel. Es hat sich für viele Unternehmen als erfolgsversprechend erwiesen, Nachwuchskräfte auf den Social-Media-Kanälen anzuwerben. Da Social Media je nach Kanal eine breitgefächerte Zielgruppe anzieht, lohnt sich diese Form des Bewerbermarketings in den meisten Fällen.
Das Ziel wäre in diesem Fall die Steigerung der Bewerbungszahlen.
Bei KMU sind die Ziele in der Regel etwas schlanker formuliert als in größeren und umfangreicheren Organisationen. Zu große Komplexität kann überfordern, vor allem, wenn die Ressourcen noch dementsprechend gering sind.
Fazit: Die Definition von Zielen für Social Media ist wichtig, um eine messbare Stoßrichtung vorzugeben und dem Management eine Entscheidungsgrundlage zu liefern. Die Ziele sollten so festgelegt sein, dass sie realistisch, spezifisch und durch Kennzahlen auswertbar sind.
Fiktives Beispiel ProSolutions
Julia hat für diesen Teil der Besprechung die Unternehmensziele des Unternehmens mitgebracht, die natürlich streng vertraulich gehandhabt werden. Eine richtige Marketingstrategie besteht im Unternehmen noch nicht, die Maßnahmen werden von Fall zu Fall umgesetzt. Doch das Thema Social Media soll mit dem neuen Mitarbeiter Simon umfassend vorbereitet werden.
Sie diskutieren daher eine Weile darüber, welche der Unternehmensziele das Marketing, genauer gesagt das Social Media Marketing, wirklich sinnvoll unterstützen kann.
Sie entscheiden sich am Ende für:
- Umsatz steigern, indem mehr neue Anfragen durch Social Media generiert werden
- Die Bekanntheit verbessern, indem via Social Media regionale Nutzer auf das Unternehmen aufmerksam gemacht werden
Do it yourself
Jetzt geht es darum, dass Sie Ihre SMARTen Ziele festlegen. Wobei soll Sie Ihr Social-Media-Marketing unterstützen? Um dies festzulegen, lohnt sich ein Gespräch mit dem Marketing oder der Unternehmensführung. Wie können Sie das Unternehmen mit Social Media weiterbringen? Sollen bereits bestehende Ziele übernommen werden? Sollen neue Ziele durch Social Media erreicht werden?
Versuchen Sie für den Anfang, nicht zu viele Ziele festzulegen. Sie können die Aktivitäten in den kommenden Monaten und Jahren bei Bedarf immer noch steigern.
Matchen Sie am Ende der Zielfestlegung dann Ihre Ressourcen mit den neu gesetzten Zielen. Sind Sie dementsprechend abgedeckt? Müssen Sie eventuell um Budgeterhöhung oder personelle Unterstützung bitten? Diese Themen sollten rechtzeitig geklärt werden, damit die Erwartungshaltung an die Ziele realistisch erfüllt werden kann.
