LinkedIn ist ein soziales Netzwerk, das aber den Fokus ganz klar auf den geschäftlichen Gebrauch gelegt hat. Heißt konkret, dass sich die Nutzer hier zu beruflichen Themen austauschen. Daher erreichen auf LinkedIn vor allem B2B-Unternehmen ihre Zielgruppe.
Gerade in unserer globalen Welt kommen Verbindungen und Kontakte eine größere Bedeutung als je zuvor zu. Kein Wunder, dass die Nutzer von LinkedIn durchschnittlich fast 10 Minuten täglich auf dem Netzwerk aktiv sind, um Geschäftskontakte zu knüpfen. Laut Umfragen von LinkedIn sagen zudem 50 Prozent der Mitglieder aus, dass sie eher von einer Marke kaufen würden, mit der sie auf dem Netzwerk in Kontakt gekommen sind.
Wie fast jedes soziale Netzwerk ist auch LinkedIn profilbasiert. Jedoch wird klar zwischen regulärem Nutzerprofil und Unternehmensseite getrennt. Auf dem Nutzerprofil können neben einem Profil- und Hintergrundfoto vor allem Informationen zum Lebenslauf und zu beruflichen Kompetenzen eingegeben werden. Weitere Nutzer können die beruflichen Kompetenzen bestätigen und der Person somit eine Form von Referenz hinterlassen. Auch lassen sich Profile in anderen Sprachen hinzufügen, was sehr praktisch ist, wenn Nutzer in mehreren Ländern geschäftlich tätig sind.
Im Gegensatz zu vielen anderen Netzwerken hat bei LinkedIn das Nutzerprofil eine sehr viel größere Bedeutung als die Unternehmensseiten. Klar kann man über Unternehmensseiten wichtige Informationen bereitstellen, doch das Netzwerk bietet vor allem die Möglichkeit, sich mit Business-Kontakten zu vernetzen und als Experte zu positionieren.
Daher ist es wichtig, das persönliche Profil möglichst optimal zu gestalten. Nur wenn Sie sich auf LinkedIn ansprechend und klar präsentieren, erkennen andere Nutzer den Vorteil, mit Ihnen zu interagieren. Betrachten Sie Ihr Profil aus der Brille Ihrer Zielgruppe. Sind Ihre Qualifikationen klar dargestellt? Ist ersichtlich, welcher Mehrwert sich aus einem Kontakt mit Ihnen ergibt?
Bedenken Sie, dass andere Nutzer zunächst meist nur ein Kurzprofil von Ihnen sehen, beispielsweise wenn Sie sie in einer Liste von Kontakten sehen. Daher sollten Sie bereits bei Ihrer Berufsbezeichnung konkret werden, denn diese ist auf dem Kurzprofil erkennbar. Auch sollten Sie ein ansprechendes Porträtfoto verwenden, auf dem Sie freundlich und seriös erscheinen. Verzichten Sie auf Bilder aus dem privaten Bereich, beispielsweise mit Ihrer Katze, oder auf Perspektiven, aus denen Sie nur schlecht zu erkennen sind.
Ähnlich wie bei anderen Netzwerken lässt sich von jedem Profil ein Link, ein Foto oder ein Update (nur Text) auf der Startseite posten. Auch lassen sich Veranstaltungen erstellen. Dieser Beitrag wird dann Ihren Kontakten in deren Neuigkeiten angezeigt.
Vernetzen kann man sich mit anderen Nutzern, indem man deren Namen in der Suchleiste sucht oder das eigene Adressbuch nach LinkedIn-Kontakten durchsuchen lässt. Man schickt diesen Kontakten dann eine Einladung, die sie annehmen oder ignorieren können.
In der eigenen Firma kann man sich durch die LinkedIn-App „Lookup“ vernetzen. Viele Unternehmen nutzen diese Funktion bereits als ein ausgelagertes Mitarbeiterverzeichnis. Auch viele Angestellte suchen kompetente Kollegen mittlerweile innerhalb von LinkedIn.
Um Nutzer zu finden, mit denen Sie sich vernetzen können, sollten Sie die Suchfunktion von LinkedIn einsetzen. Dort können Sie nach Stichwörtern wie Vorname, Nachname, Position, Unternehmen oder Hochschule suchen. Es lässt sich auch nach aktuellen und früheren Arbeitgebern suchen. Es gibt noch einige weitere Suchkriterien wie Profilsprache oder Branche, mit denen man sich einfach einmal ausprobieren kann. LinkedIn bietet zudem eine übersichtliche Suchmöglichkeit nach Jobs. Nutzer können nach Stichworten und Orten suchen.
Auch können Nutzer via LinkedIn Nachrichten versenden. Die Inbox, InMail genannt, funktioniert ähnlich wie der Facebook Messenger. Um Spam zu vermeiden, ist die mögliche monatliche Anzahl der Nachrichten limitiert.
Mit der Pulse-App können Nutzer direkt auf LinkedIn Blogartikel schreiben. Über Desktop funktioniert das über ihr Status-Update. Anderen Nutzern wird der so erstellte Blogartikel dann über die Startseite angezeigt.
LinkedIn bietet für Nutzer ein Premiumprofil, das aktuell 99,00 Euro jährlich oder 10,00 Euro monatlich kostet. Dies ist vor allem für geschäftliche Nutzer interessant, da sich so auch Nachrichten an Nicht-Kontakte versenden lassen. Es gibt zudem noch weitere Premium-Profile bei LinkedIn mit unterschiedlichen Optionen und Tarifen, die je nach Zielsetzung für Business-Nutzer interessant sein können.
Der Business-Tarif beispielsweise ermöglicht es ebenfalls, Nicht-Kontakte anzuschreiben. Außerdem erhält man damit Einblicke zu „Wachstums- und Einstellungstrends von Unternehmen“. Zudem hat der Nutzer Zugriff auf E-Learning-Online-Kurse und kann unbeschränkt Personen suchen.
Beim Vertriebs-Tarif erhält man den Zugriff auf erweiterte Suchfilter, um Entscheidungsträger zu identifizieren und Lead-Listen zu erstellen. Auch werden Informationen über Accounts und Leads zur Verfügung gestellt.
Die Mitarbeitersuche ist vor allem für Personaler auf LinkedIn interessant. Durch erweiterte Suchmöglichkeiten lassen sich noch effizienter passende Kandidaten finden. Auch kann der Kandidatenpool in dem Tarif bequem verwaltet werden. Eine weitere Funktion ist automatisches Kandidatentracking.
Gruppen sind Foren in dem sozialen Netzwerk selbst, in denen sich zu bestimmten Themen ausgetauscht werden kann. Es gibt insgesamt fast 2 Millionen Gruppen auf LinkedIn. Eine Gruppe deckt in der Regel ein spezifisches Thema ab, beispielsweise „Social Media Marketing“. Innerhalb dieser Gruppe kann sich dann zu dem Themengebiet ausgetauscht werden. Gruppen sind für LinkedIn-Mitglieder deshalb so wertvoll, weil sie sich darin zu den unterschiedlichsten Aspekten ihres Fachgebiets austauschen und neue Kontakte knüpfen können. Durch gute Fragen und Antworten in einer Gruppe kann man schnell als Experte hervorstechen.
Ein weiteres sehr interessantes Feature von LinkedIn ist der mögliche Zugriff auf Slideshare. Dabei handelt es sich um eine Wissensdatenbank, in der sich zu vielen geschäftlichen Themen Präsentationen, Infografiken, Dokumente etc. finden lassen.
Zwar bietet SlideShare eine Vielzahl toller Materialien für Geschäftszwecke, es gilt jedoch selbstverständlich weiterhin das Urheberrecht. Außer es werden vom Urheber explizit Nutzungsrechte freigegeben, können die Dokumente auf SlideShare also ausschließlich zur Wissensrecherche und Inspiration genutzt werden. Dies alleine kann bei einem Fachthema jedoch schon Gold wert sein.
Ein weiteres Angebot von LinkedIn ist LinkedIn Learning. Für knapp 20 Euro im Monat können Nutzer auf zahlreiche Tutorials und Kurse zu unterschiedlichen Themen zugreifen und sich gezielt weiterbilden.
Eine Analyse von blog2social.com ergab, dass das Business-Netzwerk LinkedIn in Deutschland 8 Millionen Nutzer (international 433 Millionen) zählt. Interessanterweise nutzen 76,9 Prozent der XING-Nutzer LinkedIn in einer Art „Doppelstrategie“. Dennoch ist das US-amerikanische Netzwerk international weltweit viel stärker vertreten als XING, das 92 Prozent seiner Nutzer in Deutschland verzeichnet.
Unternehmen können sich bei LinkedIn ein kostenloses Basisprofil einrichten. In dieses Profil können sie grundsätzliche Informationen zu ihrer Mitarbeiterzahl, Branche, Produkten und Dienstleistungen etc. einfließen lassen.
Auf ihrem Profil können Unternehmen nun eigene Inhalte bzw. Statusmeldungen posten, andere Seiten teilen und anderen Seiten und Mitgliedern folgen. Auch können sie so genannte Fokusseiten anlegen, bei denen sich eine spezifische Leistung besser bewerben lässt. Zudem lohnt sich LinkedIn für die Positionierung von Experten. Zwar können über die Pulse-Funktion nur private Profile bei LinkedIn auf dem sozialen Netzwerk bloggen, aber gerade KMU können hier effizient ihre Fachkräfte positionieren
Unternehmen können Anzeigen aufgeben und so geeignetes Personal finden. LinkedIn lässt sich auch wunderbar nach Stichworten durchsuchen, um passende Kandidaten für Jobs zu finden, beispielsweise „Social Media Marketing“, die zu einem passenden möglichen Dienstleister, Partner, Sprecher etc. führen können. Ein besonders interessantes Feature ist zudem die Suche nach kompetenten Dienstleistern mit der App „ProFinder“. Darin kann ein Auftraggeber sein Angebot spezifizieren und Angebote von Dienstleistern finden. Diese Funktion macht Plattformen wie Upwork oder freelancer.com starke Konkurrenz.
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