„Für alle, die beruflich vorankommen wollen“, lautet der aktuelle Slogan des sozialen Netzwerkes XING, der bereits klar verrät, was hier der Fokus ist: Geschäftliche Kontakte knüpfen, sich als spannender Arbeitgeber oder -nehmer präsentieren und Jobangebote finden und aufgeben.
Laut statista.com nutzten im 1. Quartal 2018 14,9 Millionen Personen in der DACH-Region dieses soziale Netzwerk. XING ist der große deutsche Konkurrent des US-Karriere-Netzwerkes LinkedIn, das abgesehen von der sehr viel stärkeren internationalen Ausrichtung das in etwa deckungsgleiche Angebot aufweist. Im Gegensatz zu beispielsweise studiVZ vs. Facebook kann sich das börsennotierte soziale Business-Netzwerk, das von Hamburg aus betrieben wird, jedoch trotz amerikanischer Direktkonkurrenz weiterhin sehr gut am Markt behaupten. Dies zeigt sich unter anderem an den steigenden Nutzerzahlen.
Sein Angebot hat XING direkt auf der Startseite mit übersichtlichen Icons direkt klar und deutlich zusammengefasst:
Nutzer können sich bei XING als Basis-Mitglied kostenfrei registrieren. Das Herzstück von XING ist wie bei den meisten sozialen Netzwerken das persönliche Profil. Von diesem aus lassen sich neue Kontakte finden, Nachrichten schreiben und Jobs suchen.
Doch bevor man sich die vielfältigen Möglichkeiten des Karriere-Netzwerkes zu Nutze macht, sollte man sein Profil optimieren. Dies ist schließlich das, was Geschäftskontakte und potentielle Arbeitgeber als erstes zu sehen bekommen. Dazu hat man hauptsächlich die folgenden zwei Optionen.
Es gibt darüber hinaus auf dem XING-Profil noch die Möglichkeit, seine Ausbildungsstationen, Sprachkenntnisse, sonstige Qualifikationen, Auszeichnungen und Weiteres in den Lebenslauf einzugeben. Auch hat man einen Newsfeed, der einen mit aktuellen Beiträgen aus dem eigenen Netzwerk versorgt. Dazu gehören die Kontakte, mit denen man verbunden ist, und die Unternehmen, denen man folgt. Zudem erhält man Updates aus den Gruppen, in denen man Mitglied ist.
Jedes XING-Mitglied kann selbst Beiträge posten, in Form von Text oder indem man einen Link teilt. Andere Beiträge kann man mit einem „Daumen hoch“ markieren (was dafür steht, dass man etwas interessant findet), sie mit seinem Netzwerk teilen oder einen Kommentar dazu verfassen.
Neue Kontakte findet man, indem man oben auf der Seite in der Suchleiste den Namen oder Schlagwörter eingibt – beispielsweise wenn man auf der Suche nach einem Freiberufler ist, der eine bestimmte Software beherrscht. Dann bekommt man automatisch die Mitglieder vorgeschlagen, die ihr Profil mit diesen Schlagwörtern versehen haben. Sie sehen also, XING legt Wert darauf, Mitglieder auf Basis ihrer Kompetenzen zu vernetzen und geht damit über das pure „Freunde sammeln“ anderer Netzwerke weit hinaus.
Weitere spannenden Möglichkeiten bieten der Stellenmarkt und die Gruppen. In ersterem findet man interessante Jobangebote, die Unternehmen in XING eingestellt haben, nach denen man auch über Schlagwörter suchen kann – auch Projekte für Freiberufler. Die Gruppen bieten ein umfangreiches Themenspektrum und es gibt kaum ein Fachgebiet, in dem man sich auf XING nicht in einer digitalen Gruppe austauschen kann. Diese muss man natürlich ebenfalls erst suchen und dann eine Beitrittsanfrage stellen. Durch die Möglichkeit, Events zu posten, gelingt es XING, die Gruppenfunktion ins „echte Leben“ zu übertragen. So manch eine virtuelle Gruppe hat auch einen physischen Stammtisch, bei dem man sich persönlich treffen kann.
Stichwort Events, auch unzählige weitere Business-Events findet man neben den Stammtischen in XING. Gerade Unternehmen stellen hier gerne ihre Termine ein. Und für viele Mitglieder ist XING bereits DIE Anlaufstelle, um passende Fachveranstaltungen zu finden.
Es gibt sowohl für private Nutzer als auch für Unternehmen Premium-Funktionen, die dementsprechend Geld kosten.
Auf der XING-Website beschreibt sich das Unternehmen folgendermaßen:
„XING ist das führende soziale Netzwerk für berufliche Kontakte mit 14 Millionen Mitgliedern im deutschsprachigen Raum. Auf XING vernetzen sich Berufstätige aller Branchen, sie suchen und finden Jobs, Mitarbeiter, Aufträge, Kooperationspartner, fachlichen Rat oder Geschäftsideen.“
Unter den bereits genannten knapp 15 Millionen Nutzern gibt es nach Angaben von statista.de 1,01 Premium-Nutzer.
Unternehmen können XING auf zwei Arten nutzen. Entweder legen sie sich ein Arbeitgeber-Profil an oder erstellen so genannte Business-Seiten, eine Funktion, die erst seit 2016 verfügbar ist. Beide Varianten sind in der Basis-Version kostenfrei, es sind jedoch Premium-Optionen verfügbar.
So manch einer mag sich wundern, warum man bei XING mehrere Möglichkeiten als Unternehmen hat, Seiten bzw. Profile anzulegen. Doch XING klärt auf seiner FAQ-Seite potenzielle Nutzer darüber auf, was die Business-Seiten von einem klassischen Unternehmensprofil unterscheidet: „Die Business-Seiten unterstützen Sie bei Ihren Marketing- und Vertriebsaktivitäten. Der Fokus der Business-Seiten liegt auf der multimedialen Vermarktung und Darstellung Ihrer Produkte & Dienstleistungen sowie der Generierung von Leads. Im Gegensatz zu den Unternehmensprofilen können Sie mehrere Business-Seiten anlegen, z. B. wenn Sie mehrere umfangreiche Produktgruppen oder Marken haben.“
Bei den Business-Seiten geht es wie bereits erwähnt hauptsächlich um Marketing, und daher ist in der kostenpflichtigen Version auch ein Budget für den XING AdManager, das Tool, mit dem auf XING Werbung geschaltet werden kann, enthalten.
Die Business-Seiten sind über den Menüpunkt „Business-Seiten verwalten“ in der Seitennavigation recht einfach einzurichten. Mit einem Klick auf den grünen Button „Business-Seiten erstellen“ kann man direkt beginnen, seine Unternehmensinformationen einzugeben und einen Fokus auf ein bestimmtes Produkt oder eine Dienstleistung zu legen.
Im Prinzip fungiert die Business-Seite also wie eine Landingpage, also eine Unterseite einer Website oder eine alleinstehende Microsite, die sich einem bestimmten Produkt oder einer Dienstleistung widmet, das/die gezielt beworben werden soll. Dazu wird oft auch Suchmaschinenwerbung geschaltet, um Besucher auf die Landingpage zu locken, und genau dies geschieht auch bei den Business-Seiten, nur dass man dafür Werbung auf XING machen kann/sollte (in der Professional-Variante).
Interessant ist bei den Business-Seiten die Auswertung der Besucher und Follower, also die Statistiken. Auf dem Bild weiter unten sieht man, wie diese in der Standard-Variante angezeigt wird. Man erhält dort eine Einschätzung, in welcher Hinsicht ein Kontakt (oder in der Marketingsprache auch Lead, potenzieller Kunde, genannt) an Ihrem Unternehmen Interesse haben könnte.
Da die Business-Seiten noch nicht allzu lange ein Teil des Angebots von XING sind, müssen sich Unternehmen aus unserer Sicht bewusst sein, dass sie immer noch ein wenig die Beta-Tester dieser neuen Möglichkeit sein werden -- im Gegensatz dazu, wenn sie das bereits sehr viel etabliertere Arbeitgeber-Profil nutzen, das jedoch auf der anderen Seite nicht alle Möglichkeiten der Business-Seiten bietet. In der XING-Gruppe “Business-Seiten Feedback”, die von XING-Mitarbeitern moderiert wird, können Seitenbetreiber Fragen stellen und Hilfe erhalten. Wir haben uns dort umgesehen und es ist offensichtlich, dass auch bei XING noch viel Aufholbedarf bei der Optimierung dieser neuen Funktionen besteht. Das Netzwerk scheint aber viel Zeit und Energie in die Entwicklung zu stecken, daher können Business-Seiten-Betreiber mit Sicherheit mit Verbesserungen in schnellen Zeitabständen rechnen.
Arbeitgeber-Profile sind der Klassiker für Unternehmen bei XING. Sie sind vor allem für Unternehmen geeignet, die neue Bewerber rekrutieren und sich vor allem als Arbeitgeber auf der Plattform präsentieren wollen.
Um ein Arbeitgeber-Profil einzurichten, scrollt man von seinem persönlichen Profil links an der Seitenleiste nach unten, bis man auf das Icon für “Unternehmen” gelangt. Mit einem Klick auf dieses Icon kommt man auf eine Seite, die sich dem Thema Arbeitgeber widmet, unter anderem, indem sie interessante Arbeitgeber anzeigt.
Indem man den grünen Button rechts, “Arbeitgeber-Profil anlegen”, betätigt, ist man in der Lage, ein solches Profil zu erstellen. Wichtig ist, dass man selbst den Namen seines Arbeitgebers auf seinem Profil eingetragen hat, nur so wird man in der Lage sein, solch ein Profil bei XING zu erstellen.
Es gibt auch beim Arbeitgeber-Profil die Wahl zwischen dem kostenfreien Gratis-Profil und dem Employer-Branding-Profil, das je nach Unternehmensgröße abgerechnet wird.
Auf dem Gratis-Profil können sich Arbeitgeber auf einer “Über uns”-Seite mit eigenem Logo als Unternehmen vorstellen und sich vor allem für potenzielle Arbeitnehmer attraktiv darstellen. Es ist möglich, aktuelle Stellenangebote in XING zu veröffentlichen. Auch wird aus den auf XING aktiven Mitarbeitern, die das jeweilige Unternehmen in ihrem Profil als aktuellen Arbeitgeber angegeben haben, automatisch eine Mitarbeiterliste generiert. Zudem lassen sich auf dem Gratis-Profil Unternehmensneuigkeiten veröffentlichen.
Dieses Gratis-Profil sollte aus unserer Sicht auf jeden Fall angelegt werden, da so das Unternehmen nicht nur in der XING-Suche nun aufgefunden wird, sondern auch über Google, Bing, Yahoo etc. Es ist damit also auch eine für die Suchmaschinenoptimierung wertvolle Verlinkung.
Auf dem kostenpflichtigen Employer-Branding-Profil genießen Unternehmen zusätzlich zu den Vorteilen des Gratis-Profils weitere Mehrwerte. Besonders hervorzuheben ist die automatische Verlinkung mit kununu, der größten Arbeitgeberbewertungs-Plattform Deutschlands.
XING bietet eine breite Palette an Werbemöglichkeiten. Wie bereits erwähnt, gibt es für Unternehmen zunächst die Möglichkeit, in der kostenpflichtigen Variante der Business-Seiten gezielt Produkte und Dienstleistungen zu bewerben.
Darüber hinaus gibt es den Bereich XING Anzeigen, mit dem ein Profil, eine Gruppe, ein Event oder eine Stellenanzeige beworben werden kann. Auch hierfür gibt es Targeting-Optionen, mit denen eine sehr genaue Zielgruppe auf XING ausgewählt werden kann, die die jeweilige Anzeige zu sehen bekommt.
Zudem bietet XING individuelle Marketing-Lösungen, mit denen die spezifische Kommunikationsstrategie eines Unternehmens etwas flexibler unterstützt werden kann. Dazu muss das Netzwerk selbst kontaktiert werden, um eine Beratung zu erhalten.
Letztendlich müssen Unternehmen sich genau informieren, welche Werbemöglichkeit für sie in Frage kommt. Das Werbespektrum von XING ist umfangreich, also lohnt sich das Einlesen und genaue Informieren mit Sicherheit.
Die Suche bei XING ist das ideale Mittel, um die Stärken des Netzwerks für die eigenen Zwecke optimal zu nutzen, denn sie bietet Zugriff auf zahlreiche wertvolle Business-Informationen. Sie befindet sich ähnlich wie ein Browser ganz oben im Fenster zentriert auf der dunkelgrünen Leiste links des XING-Logos.
Wir möchten Ihnen kurz eine Beispiel-Suche vorstellen, damit Sie verstehen können, was sich in XING für Sie alles finden lässt. Starten wir doch eine Suche nach “Social-Media-Marketing”! In den folgenden Bildern zeigen wir Ihnen, welche Suchergebnisse Sie dafür bei XING erwarten können.
Es ist offensichtlich, XING hat den Anspruch, Unternehmen und persönlichen Nutzern jegliche Informationen zu bieten, die ihnen im Geschäftsleben von Nutzen sein könnten.
Nicht unerwähnt bleiben sollte der Eventmarkt von XING. XING selbst betitelt ihn als “Der Marktplatz Nr. 1 für Business-Events”. Ob dies so korrekt ist, lässt sich nicht überprüfen, aber Fakt ist, dass mittlerweile sehr viele geschäftliche Events auf XING eingestellt und somit gefunden werden können. Für Unternehmen eine hervorragende Gelegenheit, ihre Veranstaltungen zu bewerben! Auch können so selbstverständlich passende Events und Weiterbildungen gefunden werden.
XING bietet eine Power-Palette an Möglichkeiten gerade für Unternehmen und Unternehmer. Ein gewisser Nachteil ist es, dass ohne Budget auf dem Netzwerk nicht mehr viel zu machen ist, ähnlich wie bei anderen Plattformen. Es gibt auch auf XING eine Flut an Informationen, die der Nutzer nicht alle parallel verarbeiten kann. Wer sich durch Werbebudget durchsetzt, gewinnt auch hier. Unternehmen müssen bereit sein, zu investieren, wenn sie die volle Stärke des Business-Netzwerkes nutzen wollen. Sonst werden weder die Business-Seiten noch das Arbeitgeber-Profil eine große Wirkung zeigen, wenn man sie gezielt für Marketing oder Recruiting einsetzen möchte.
Die SÜDKURIER GmbH, unter anderem Herausgeber der gleichnamigen regionalen Tageszeitung, präsentiert sich auf XING als interessanten Arbeitgeber. Direkt fällt das individuelle Titelbild auf, dass die Attraktivität des Arbeitgeber-Profils deutlich erhöht
Sofort ins Auge sticht die Verlinkung mit kununu, die ja automatisch Teil des Employer-Branding-Profils ist. So erhalten potentielle Bewerber sofort authentische Einblicke in den Arbeitsalltag beim SÜDKURIER.
Weiter unten auf der Seite sticht vor allem die Bilder- und Video-Galerie ins Auge, wodurch der SÜDKURIER die medialen Möglichkeiten des XING-Profils voll ausgeschöpft hat.
Des Weiteren nutzt der SÜDKURIER fleißig die Neuigkeiten-Sektion bei XING, aber vor allem, um Stellenangebote zu posten. Man sieht, es geht dem Medienhaus auch wirklich hauptsächlich um die Recruitingmöglichkeiten bei seinem Unternehmensauftritt auf XING.
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